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VOM STRASSEN- ZUM THERAPIEHUND

POSITIVE STORY #2

Ist das die positive Geschichte von Mirjam oder von Yuno? Oder sogar noch von ein paar anderen Menschen?

Vor 1.5 Jahren habe ich Yuno bei mir aufgenommen. Zuvor lebte er auf den Strassen in einem Vorort von Valencia (Spanien). Eine Tierschützerin hat ihn auf der Strasse entdeckt und für ihn einen Platz in Monikas privatem Refugio gefunden, welches eng mit der Schweizer Tierschutzorganisation LiSa-Pfotenhilfe Schweiz zusammenarbeitet. Aber am Tag, als er von der Strasse gerettet und ins Refugio transportiert werden sollte, war Yuno nirgends zu sehen. Als die Tierschützer bereits aufgeben wollten, tauchte er dann doch noch auf. War das Zufall oder Schicksal? Ich weiss es bis heute nicht. Denn ungefähr zur gleichen Zeit hatte ich die Tierschutz-Organisation kontaktiert und ihn erzählt, dass ich einen Hund suche, der mich bei meiner Arbeit mit psychisch beeinträchtigten Menschen punktuell begleiten kann. Meine Idee einen Strassenhund, der durch das bereits Erlebte einen gestärkten, eigenständigen Charakter hat, zum Therapiehund auszubilden, stiess bei der Organisation auf offene Ohren. Sie erzählten mir sofort von dem kleinen, sensiblen aber sehr souveränen Kerl und waren überzeugt davon, dass diese Aufgabe zu ihm passen würde. Ich liess mich überraschen, ich bestellte ja keinen perfekten Hund, sondern wollte primär einem Hund eine zweite Chance geben und mir die Möglichkeit, in der Beziehung zu einem Tier zu wachsen.

Dieser Fokus zahlte sich aus, denn durch den intensiven Beziehungsaufbau und der grossen Lebenserfahrung, die Yuno mitbringt, wuchsen wir zu einem Team. Vertrauen, Respekt und die grosse Freude aneinander ist unser Nährboden und sind die perfekten Voraussetzungen für die Ausbildung zum Therapiehunde-Team.

Gerade ein paar Wochen bevor Corona unser aller Leben zu beherrschen begann, konnten wir erfolgreich die Ausbildung zum Therapiehunde-Team abschliessen. Dies nachdem wir erst seit anderthalb Jahren zusammen unterwegs sind. Der Erfolg gibt mir in diesen Tagen Energie. Yuno begleitet mich auch jetzt zweimal die Woche auf die Tagesstätte, die ich leite.

Ich bin ursprünglich Bewegungspädagogin und sehe ein grosses Potenzial in der Begegnung zwischen Mensch und Tier. Es beeindruckt mich immer wieder wie Yuno es schafft Menschen ins Hier und Jetzt zu holen und emotional zu uns durchzudringen. Auch physische Berührungen kann er teilen, denn er kennt keine sogenannte „professionelle Distanz“. Er (be)wertet nicht und stellt auch keine gesellschaftlichen oder normative Anforderungen. Er spiegelt uns ehrlich. Und manchmal ist er auch einfach «nur» eine wichtige Anlaufstelle für einen kurzen Austausch von emotionaler und körperlicher Wärme. Ein Eisbrecher eben.

Die momentane Zeit fordert Menschen mit psychischen Erkrankungen sehr heraus. Und so ist es für mich derzeit das Schönste zu beobachten, wie sich die Klientinnen und Klienten freuen, wenn sie Yuno sehen. Er gibt auch mir enorm viel. Ich verstehe, was es bedeutet, seine Emotionen mit jemandem teilen zu können. Er bringt ein Stück Normalität und Gelassenheit in die Crazyness dieser Zeit. Yuno beeindruckt da Ganze nicht, er liebt und lebt weiter wie bisher. Und das ist wahrlich ein Geschenk für alle, die mit ihm in Kontakt kommen - für Menschen, welche zusätzlich mit einer psychischen oder körperlichen Herausforderung durch eine Erkrankung gefordert sind, erst recht. Es tut ihnen gut, sich für eine Weile auf jemanden konzentrieren zu können, den die aktuellen Schlagzeilen nicht beeinflussen.

 

PS: Mirjam und Yuno gehören zu den Menschen, die auch in der aktuellen Situation weiterhin arbeiten und dafür sorgen, dass es anderen besser geht! DANKE!

 

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