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WASSERSCHADEN - Schottland

Was tun, wenn der Boiler ein Loch hat?

Es ist nass, drinnen wie draussen. Draussen ist das schottische Wetter verantwortlich. Im Bus drin die Französische Armee. Unserer Liebe zu Foxy, dem Bus und Zuhause tut dies kein Abbruch.

 

Vor einigen Tagen hatten wir unseren Bus an einer kleinen Schräglage geparkt, mit Sicht auf ein wunderschönes violettes Blumenmeer. Als ich nach der Dusche in den Bus hüpfte, sah ich aber etwas weniger Erfreuliches: eine kleine Wasserlache, die langsam grösser und grösser wurde, während Dylan draussen duschte. Da muss was faul sein. Beim ersten Blick auf unseren Heisswasserkessel sah alles gut aus, dann sahen wir ein paar einzelne Tropfen da, wo das Wasser mit einem Schlauch aus dem Tank geleitet wird. Konnte diese kleine Stelle tatsächlich alles so nass machen? Dylan ersetzte die Schlauchbride, zog sie gut fest und der Schaden schien behoben.

An jenem Abend liessen wir unsere Standheizung auf Hochtouren laufen, bis wir in der Unterwäsche auf unserem Sofa sassen und uns wie in der Sauna fühlten. Dann, so unsere Vorstellung, sollte alles wieder trocken sein. Am Morgen fanden wir aber wieder einen kleinen See vor. Ohne dass wir in der Zwischenzeit geduscht oder sonst wie den Wasserhahn betätigt hatten. Wir beschlossen erst mal weiter zu fahren und auf etwas Sonnenschein zu hoffen, bevor wir alles ausbauten, um der Sache auf den Grund zu gehen.

 

Katz und Maus Spiel

In Lochgolhead, einem verschlafenen Nest an einer kleinen Bucht, sah das Wetter und die Aussicht vielversprechend aus. Blauer Himmel, gelbe Algen, die in der Sonne leuchteten und sanfte Wellen, die das Wasser nach der Ebbe langsam aber stetig zurückdrängten.

Während Dylan versuchte den Wasserschaden an den Schläuchen zu eruieren, hängte ich Badetücher, Waschlappen und alles was sonst noch nass geworden war in die Sonne.

Als wir kurz mal etwas assen, überzogen Wolken die Bucht und schon regnet es. Schnell raus, alles einsammeln und wieder rein ins Trockene ­ naja, ins etwas weniger Nasse. Fünf Minuten später schien wieder die Sonne. Alles wieder raushängen, Türen auf und weiterarbeiten. So ging es im fünf Minutentakt weiter.

Erst als wir die Isolation vom Heizwasserkanister lösten, sahen wir wo das Problem tatsächlich herkam. Der vor einem Jahr in einem Armeeshop in Frankreich gekaufte Tank hatte entlang der Schweissnaht mehrere kleine Löcher bekommen. Betätigten wir die Dusche, spritze das Wasser regelrecht heraus, was wegen der Isolation vorher nicht sichtbar gewesen war. Mit einem Stück Holz und einem Spanngurt brachte Dylan eine Art Druckverband an, dann ging es in die nächste grössere Ortschaft, auf der Suche nach einer besseren Lösung. Dabei liessen wir die Standheizung wieder laufen, denn unser Vinyl-Boden hatte bereits ziemlich viel Wasser aufgesogen.

„Sollen wir den Boden ganz rausnehmen und in der Sonne trocken lassen?“ fragte Dylan, als er dabei war die kleinen Löcher mit einer Metallflickpaste zu verschliessen. „Hmm, wir sind immer noch in Schottland“, antwortete ich während ich die nassen Tücher einmal mehr in die Sonne hängte. Der Himmel gab mir zwei Minuten später recht. Es regnete schon wieder.

 

Unsere Busliebe

Warum wir das Leben im Bus trotzdem lieben? Es gibt viele Gründe und doch nur einen: Der Alltag ist viel intensiver und abwechslungsreicher als zuvor. Wenn was Blödes passiert, so passiert es immerhin mit schöner Aussicht. Wenn es regnet können wir ganz einfach woanders hinfahren oder aber wir warten am Trockenen bis es aufklart und wir, so wie gestern Abend zum Beispiel, ohne Regen, nach dem Znacht und ohne andere Touristen auf die Wanderung gehen können. Dann wenn Frösche, Eichhörnchen und Rotkehlchen auf dem Weg herumsitzen, weil sie keine Wanderer mehr erwarten und der Wasserfall zusammen mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages einen Regenbogen in die Berglandschaft zaubert. Wir möchten nicht tauschen.

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