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BILANZ NACH SECHS MONATEN

Was sagen wir nach sechs Monaten Vanlife? Ist es immer noch so toll oder doch eher anstrengend? Ein Rückblick. 

Eben blitzte der Stephansdom zwischen den Dächern auf. Jetzt sitzt rechts von uns dick und stolz die Wieneroper. Durch die Fenster glitzern ein paar Kronleuchter heraus, dann wechselt die Ampel auf Grün und wir fahren weiter. Wir waren mit Freunden in Wien verabredet, nun geht es zurück nach Bad Vöslau, wo wir heute Abend zum zweiten Mal in Folge „Am Ende der Strasse“, die Multimediashow von Dylan zeigen. Morgen erwartet uns Salzburg, einen Tag später geht es zu einer Besprechung mit einer Filmcrew, mit der wir an einem Dokumentarfilmprojekt arbeiten. In der neuen Woche kehren wir für einen Auftritt ins Seeland zurück, bevor wir nach Norddeutschland weiterziehen. Genau so lieben wir es

Um nach Wien zu gelangen, haben wir uns drei Tage Zeit genommen. Dank unserem Bushaus ist dies ohne Planung möglich. An der Schweizer Grenze haben wir beim GPS-Gerät die Option „Autobahnen vermeiden“ ausgewählt und wurden dann mitten durch die Bergwelt Vorarlbergs und dem Tirol geleitet. Beim Geniessen der Herbstsonne haben wir mit dem Schreiben an unserem zweiten Buch begonnen. Nichts ins inspirierender als unterwegs zu sein, wenn man vom Reisen schreibt.

 

Eine erste positive Bilanz

Mittlerweile leben wir ein halbes Jahr ohne festes Zuhause. Seit wir am 1. April den Schlüssel zu unserer Wohnung in Biel abgaben, haben wir so viel erlebt wie zuvor noch selten in sechs Monaten. Zuerst verbrachten wir vier Wochen in den USA. Von New York führte ein fast spontaner Roadtrip mit Mietauto und Zelt einmal quer durch Amerika. Einzige fixe Stationen waren vier Auftritte und der Abflug ab San Franciso. Danach kamen wir zurück in die Schweiz, wo wir mit Familie und Freunden am Bielersee unsere Hochzeit feierten und dabei realisierten, dass Heimat zum Glück immer Heimat bleibt. Eine Woche später düsten wir nicht in die Flitterwochen, – wir leben so, dass wir mehr oder weniger auf Dauerflitterwochen sind – sondern nach Süddeutschland, wo wir auf einem Travelfestival engagiert waren, dann standen England und Irland auf dem Programm, später Schweden und Norwegen. Foxys Kilometerstand ist bei 405’836 angelangt. Dabei haben wir derzeit definitiv eine bessere Work-Life-Balance als je zuvor. Das ständige Unterwegssein ist kein Stress, da wir unser Haus immer dabeihaben. Wir verbrachten so viel Zeit draussen in der Natur wie nie zuvor. Die Welt ist unser Wohnzimmer und so engt uns das Leben im Bus überhaupt nicht ein. Auch dass wir praktisch 24 Stunden gemeinsam verbringen, stresst uns nicht. Unsere Beziehung ist besser denn je und wir geniessen es, jeden Tag mit dem Menschen zu verbringen, der einfach passt. Dabei hilft sicherlich auch, dass Diskussionen über Haushaltsarbeiten gänzlich wegfallen, denn im Bus muss vor jeder Abfahrt Ordnung gemacht werden, sonst fliegen uns unsere Habseligkeiten um die Ohren. Kochen und Abwaschen tun wir gemeinsam direkt und nach dem Essen. Auf so engem Raum ist für dreckiges Geschirr schlicht keinen Platz.

 

Ein Bett überall

Wenn wir in der Schweiz sind, dann ist unsere Zeit meist absehbar, also machen wir viel bewusster mit Freunden Termin aus. Und wir treffen auch Freunde, die weiter weg leben nun häufiger. Und obwohl wir keine Wohnung mehr haben, haben wir plötzlich viel mehr Wohnraum zur Verfügung. So haben wir in Aarberg und Mühledorf, in Biel, Bern, Basel und Schaffhausen, mehrfach in Zürich, in Chur und auch in Stuttgart, Wien oder Düsseldorf ein Zimmer. Ja sogar in Amerika, Dubai, Südafrika, der Mongolei oder in Indien. Jetzt, wo wir keinen festgefahrenen Alltag mehr haben, kommen die Einladungen von überall her. Was wunderschön zu sehen und spüren ist. Das Nomadentum bleibt für uns vorerst die beste Entscheidung.

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